Verdammt lang her … die letzte Niederlage

Verdammt lang her … die letzte Niederlage

Unser Ü40 Pokalhalbfinale in Dietersheim stand gestern an und die Vorzeichen für einen Erfolg standen gut. Toller Kader, tolles Wetter und ne Menge mitgereister Fans. Die Stimmung war gut. Doch es zeigte sich schon bei der Platzbegehung auf dem Naturrasen, das wird für uns Kunstrasen-Könner eine echt harte Nuss. Der Platz war tief und das Gras sehr lang. Unser schnelles Kombinationsspiel würde darauf kaum funktionieren. Dazu kam noch, dass der Platz zuerst die falsche Größe hatte und wir in Absprache mit dem Schiedsrichter noch den Platz schmaler machen mussten. Ich denke die max. zugelassenen Maße von 70m Länge und 45m Breite hatte der Platz jetzt erreicht. Noch nie hatten wir Kleinfeld so groß. Aber gut, damit muss man umgehen können.

 

Das Spiel ging dann auch gut für uns los und wir hatten relativ früh schon die erste Chance auf das erste Tor. Meistens wurden die Aktionen mit einem langen Ball eingeleitet, da die Abstände zwischen den Spielern dann doch recht groß waren und das Kombinationsspiel durch die Mitte nicht gut funktionierte. Der Ball war langsam und blieb oft liegen. Weitere Chancen ergaben sich trotzdem und leider konnten wir keine verwerten - ein Pfostenschuss, ein in letzter Sekunde abgefälschter Schuss, Parade des Torwarts, falsche Entscheidungen in der Box und dazu einfach kein Glück. Der Gegner hatte bis dato keine einzige Chance und war trotzdem immer gefährlich und lauerte auf einen Abschluss. Nach einer guten Balleroberung, tankte Klaus sich nach vorne durch und verpasste dann im richtigen Moment den Pass zu spielen, blieb so am Gegner hängen, verlor den Ball und wir stehen mit 4 Mann näher zum gegnerischen Tor und rennen so in einen Konter. Daraus resultierte dann das 1:0 für Dietersheim. In der 35 Minute - kurz vor Halbzeit war das Spiel auf den Kopf gestellt. Der Gegner hat uns kaltschnäuzig erwischt und gezeigt wie es im Fussball zugehen kann. Ungerecht, brutal und doch sehr ehrlich. Wer die Dinger nicht macht, bekommt halt eins eingeschenkt. Unser großes Manko bleibt die Chancenverwertung - wir brauchen zu viele davon. Eigentlich hätte es min. 2:0 für uns stehen müssen und so lagen wir zur Halbzeit 1:0 hinten. Das Tor fiel wirklich zum schlechtesten Zeitpunkt. Man merkte in der Pause, wie die Köpfe nach unten gingen und alle mit sich beschäftigt waren. Der Platz war gnadenlos kraftraubend und alle waren körperlich und mental am Limit. Jetzt hieß es sich zu erholen, erneut fokussieren und nochmal alles geben. Ein Tor ist auf dem Kleinfeld bekanntlich nichts und kann jederzeit egalisiert werden. 

 

Die Zweite Halbzeit läuft und wir sind am Drücker. Zuerst wird uns ein reguläres Tor aberkannt - anscheinend Handspiel von Mike. Ich weiß ja nicht wo der Schiri seine Hände hat, aber Mike hat am Hintern keine. Wie kam es dazu: Eine tolle Kombination auf der linken Seite von Mike, er legt zurück auf Gerhard, der zieht ab und den Schuss lenkt Mike mit seinem Hintern ins Tor. Keiner beschwert sich und alle gehen schon fast zum Anstoß über, als der Schiri auf Hand entscheidet. Unfassbar. Kurz darauf bekommen wir einen Elfmeter zu gesprochen. Klaus legt sich den Ball zurecht, läuft an und verschießt. Seinen halbhohen Schuss kann der Torwart halten und somit bleibt es bei der knappen Führung für Dietersheim. Wir waren dran und doch haben uns die letzten Ereignisse irgendwie den Zahn gezogen - der Ball wollte heute einfach nicht rein. Das Unheil nahm seinen Lauf. Nach einem Ballverlust lief ein Konter gegen uns und Tobi bestreitet einen unglücklichen Zweikampf mit dem Gegenspieler, der dabei offensichtlich den Ellbogen ins Gesicht bekam - keine Absicht. Der Schiri ließ sich allerdings von Außen beeinflussen und zeigte die gelbe Karte. Die zweite Karte für Tobi, was bekanntlich zu Gelb-Rot führt. Ab sofort spielten wir nur noch mit sechs Mann. Eine schwere Mission. Trotzdem machten wir die ersten 10 Minuten in Unterzahl noch ein ganz gutes Spiel - wir wehrten uns gegen die Niederlage und hatten noch einige gute Aktionen nach vorne, leider hatte man das Gefühl, wir hätten heute 4 Stunden spielen können und kein Ball wäre im Tor gelandet. So kam es wie es kommen musste - zuerst fiel das 2:0 nach einer Ecke des Gegners. Kurz darauf dann das 3:0, als der Gegner alleine auf den Torwart zu lief - die Kräfte bei uns schwanden. Und mit dem Schlusspfiff dann noch das 4:0. Dann war fertig. Wir raus und der Gegner im Finale gegen Bodenheim. Was für ein bitterer Fussballabend. 

 

Fazit:

Diese Niederlage schmeckt sehr bitter. Wir befanden uns weit außerhalb unserer Komfortzone - Rasenplatz, großes Spielfeld und eine Art „Kick and Rush“ Spieltaktik. Das war echt nicht unsere Homebase. Trotzdem, in der ersten HZ hätten wir das Ding schon gewinnen MÜSSEN und in der zweiten HZ hätten wir das DING noch drehen können. Beides war uns nicht vergönnt - so bleibt die Erkenntnis, dass gestern FORTUNA die Glücksgöttin eine verdammte Rasenliebhaberin war und eher mit dem Gegner sympathisierte als mit UNS. Ist halt ne launische Göttin. Ich bin mir sicher sie wird auch wieder an uns gefallen finden. Nur der FSV :D